Euregio: Maßnahmenkatalog für bessere Zusammenarbeit

Schon seit jeher ist es ein Anliegen der Öffentlichen Verwaltung – und damit der Landesregierung – dem Konzept Euregio Tirol-Südtirol-Trentino auf allen Ebenen eine substanzielle Wichtigkeit beizumessen. Und gerade in den letzten Monaten, in denen die Covid-Pandemie sowohl Bevölkerung als auch Institutionen und Unternehmen dazu gezwungen hat, den eigenen Handlungsspielraum auf lokaler Ebene zu konzentrieren, hat dieses Thema im Hintergrund mehr an Bedeutung gewonnen. Schon im Dezember 2019 gab es in Bozen ein Auftakttreffen der Landeshauptleute Arno Kompatscher, Günther Platter (Tirol) und Maurizio Fugatti (Trentino), um über die Fundamentals – die Grundlagen der interregionalen Zusammenarbeit in der Europaregion zu sprechen. Es soll für die Euregio ein Maßnahmenkatalog für bessere Zusammenarbeit entstehen.

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Vorstellung beim Europäischen Forums Alpbach

Gestern, 2. Juli, fand das zweite Treffen in Innsbruck statt, in denen die dafür gebildeten Arbeitsgruppen zusammentrafen und über die bisherigen Ergebnisse sprachen. Die Arbeitsgruppen des sogenannten EuregioLabs setzen sich aus ausgewählten Wissenschaftlern, Kulturschaffenden und Vertretern von Interessensverbänden der drei Landesteile zusammen. Bis 23. August soll der Katalog stehen, um anschließend im Rahmen der Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach von den Landeshauptleuten der breiten Öffentlichkeit vorgestellt zu werden.

Doch woran arbeiten diese Expertengruppen genau? Es geht darum, Empfehlungen auszuarbeiten, um die Zusammenarbeit innerhalb der Euregio punktuell zu verbessern und eine einheitliche Linie zu finden. “Es wurden bereits zahlreiche konkrete und zukunftsweisende Empfehlungen in den Arbeitsgruppen erarbeitet. Jetzt gilt es vonseiten der Landeshauptleute drei konkrete Vorschläge auszuwählen, die in weiterer Folge umgesetzt werden”, unterstreicht Franz Fischler, der Präsident des Europäischen Forums Alpbach.

„Das EuregioLab dient als wichtiger Impulsgeber für die Europaregion. Das Thema ‘Fundamentals’ bietet sich geradezu an, um über die Kernfragen der Zusammenarbeit in der Euregio gemeinsam nachzudenken und entsprechende Maßnahmen zur erarbeiten. Im Rahmen von Tirols Euregio-Präsidentschaft wollen wir die Europaregion noch näher an die Menschen der drei Länder herantragen”, so Euregio-Präsident Platter.

Die Arbeitsgruppen für den Euregio-Maßnahmenkatalog

Dabei sollen die Landeshauptleute zunächst entscheiden, welche Vorschläge der überhaupt umgesetzt werden sollen. Für die Ausarbeitung sind die Arbeitsgruppen „Institutionelle Aspekte“ unter der Leitung des Europarechtsexperten an der Universität Innsbruck Walter Obwexer, „Kommunikation“ unter der Leitung der Obfrau des Südtiroler Kinderdorfs Sabina Frei und „Kulturelle Wurzeln und Perspektiven“ unter der Leitung des Trientner Historikers Massimo Rospocher.

„Institutionelle Aspekte“ befasst sich mit den Aufgabenbereichen der Europaregion und inwieweit diese ausgedehnt werden sollen. „Kommunikation“ peilt ein einheitliches Kommunikationskonzept der drei Länder in Abstimmung mit dem Büro der Europaregion. Außerdem wird viel Gewicht auf die Wahrung der Sprachenvielfalt der Region gelegt. „Kulturelle Wurzeln und Perspektiven“ arbeitet an der Förderung und Erhaltung des kulturell-historischen Erbes in Bezug auf die Gegenwart.

Andreas Inama

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