Beobachten, flanieren, lernen: Schüler entwerfen Stationen für „Weg der Sterne“ in Gummer

Den Raum, der uns umgibt, mitten in Südtirol erkunden? Dies soll im Rahmen des Interreg Italien-Österreich-Projektes „Skyscape“ in Zukunft in der Gemeinde Karneid – genauer gesagt in Gummer – möglich werden. Auf Initiative des Vize-Bürgermeisters von Karneid, Albin Kofler, wurden Schüler der Fachoberschule für Bauwesen „Peter Anich“ dazu aufgerufen, sich Ideen für Stationen entlang des neuen „Weges der Sterne“ auszudenken, der beim Planetarium Südtirol in Gummer beginnt und sich bis zum „Tschiggmoor“ zieht.

„Skyscape“ verbindet das Konzept der Energieeinsparung mit der Erkundung des natürlichen Lichts der Erde, das durch die Himmelskörper in unserem Weltraum entsteht. Dabei soll es den Weltraum als touristische Attraktion für jene Gebiete fördern, die abseits der urbanen Lichtverschmutzung einen einzigartigen Blick darauf gewährleisten.

Vorschläge ausgewählt

Die Schüler der Peter-Anich-Schule entwarfen unter der Leitung von Lehrkraft Arch. Harald Seppi dafür in den letzten Monaten verschiedene Stationen, die entlang des Weges aufgestellt werden, um den Besuchern einen einzigartigen Zugang zum Weltraum und alles, was er beherbergt, zur Verfügung zu stellen. Dabei erwiesen sich die Schüler sehr kreativ und warteten mit einer Reihe von Vorschlägen auf, die von einer Kommission gesichtet und von denen anschließend einige ausgesucht wurden. Im Rahmen Konferenz auf der Telekonferenzplattform ZOOM wurde die Auswahl am Freitag, den 15. Mai, diskutiert und bestätigt.

Projekt “Frame”

Der Start des Weges soll dabei metaphorisch den ersten richtigen Einstieg ins Weltall darstellen. Auch wenn der Weltraum schon in der Antike von den Alten Griechen und in der arabischen Welt erkundet wurde, so gilt die Weiterentwicklung des Fernrohrs durch Galileo Galilei zu einem Gerät zur Himmelsbeobachtung als einer der größten Meilensteine der Astronomie. Angepasst an die Moderne, soll somit der Einstieg in diesen astronomischen Exkurs über den Fotoapparat führen und die Besucher auf ihren ersten Schritten entlang des Weges begleiten. Entworfen haben die Station Niklas und Stefan Villgrattner.

Projekt “Sterngucker”

Ein wenig abstrakter das Projekt „Unendlichkeit des Sternenhimmels“ von Sara Baldo, Samuel Vigl und Simon Messner: Die drei Jugendlichen haben eine unregelmäßige Konstruktion entworfen, die einer Schleife gleicht und die Unendlichkeit und Vielfalt des Weltraums darstellen soll. Das abstrakte Kunstwerk hat aber auch einen praktischen Nutzen. Wie aus den Projektskizzen hervorgeht, kann man sich auf der Schleife hinsetzen oder -legen, um den Himmel in der Dunkelheit zu beobachten.

Projekt “Wasserbühne”

Der dritte Entwurf von Philipp Pichler und Fabian Ebner steht zwar nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Thema Weltraum, soll den Besucher aber zum Wahrnehmen seiner Umwelt anregen. Am nördlichen Teil des „Tschiggmoors“ werden Betonkonstruktionen mit Holzsitzflächen entstehen und als Übergang vom Festland ins Wasser dienen. Die in Form von Arenarängen gehaltenen Sitzmöglichkeiten ordnen sich der anliegenden Topografie unter und sollen als Treffpunkt und Ort des Flanierens verstanden werden.

Eröffnung im Herbst

Die Skizzen der Schüler bilden die Basis für das Einreich- und Ausführungsprojekt zum „Weg der Sterne“, das vom beauftragten Ingenieur Jörg Seehauser erstellt wird. Nun wird tatkräftig an der Realisierung gearbeitet, die diesen Sommer erfolgen soll. Mit Herbst sollen die Installationen dann für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Die Planung und Realisierung der Stationen des neuen „Weges der Sterne“ wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020. Bereits seit 2011 profiliert sich die Gemeinde Karneid mit ihren Dörfern als „Erstes europäisches Sternendorf“.

Andreas Inama

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