Gastgewerbe: Der Einbruch des Arbeitsmarkts in Zahlen

Dass die Coronakrise das Gastgewerbe besonders hart getroffen hat, ist allseits bekannt. Vor allem Arbeitnehmer bzw. Saisonarbeiter standen wegen der Schließungen im Rahmen der Vorsichtsmaßnahmen rund um Covid-19 buchstäblich auf der Straße. Wie hart es die Branche getroffen hat, zeigen nun die nackten Zahlen, die die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt der Landesabteilung für Arbeit der Autonomen Provinz Bozen jeden Monat veröffentlicht.

Demnach wurden alleine im April 2020 im Vergleich zum letzten Jahr 11.233 Stellen des Durschnittsbestands gestrichen. Damit sind in diesem Monat 45,8 % weniger Stellen besetzt als noch vor zwölf Monaten. Zum Vergleich: Die Branche, die es am zweithärtesten getroffen hat, ist „Lagerung und Verkehr“ – mit einem Minus von 523 Stellen verzeichnet die ohnehin sehr überschaubare Branche immerhin einen Rückgang von vergleichsweise harmlosen 6,2 %.

Heile Welt im Februar

Schon im März hatte sich ein Negativtrend abgezeichnet: Noch bevor die Coronakrise mit voller Wucht die nationale Wirtschaft lahmgelegt hat, sind für März 2020 9.407 weniger Beschäftigte in der Gastronomie tätig. In Prozent bedeutete dies einen Rückgang von 30,9 %.

Wie ernüchternd diese Zahlen sind, zeigt allein der Trend, der sich im Februar abzuzeichnen schien. Als von einer Pandemie noch gar nicht die Rede war, gab es im Gastgewerbe einen Durchschnittsbestand von 31.988 unselbstständigen Beschäftigten, ein Plus von 1.536 Arbeiterinnen und Arbeitern (+5,0 %) im Vergleich zum Jahr 2019.

Auch mit Blick auf die Gesamtbilanz ist ersichtlich, wie tragisch die Situation für Arbeitssuchende im Gastrobereich ist: Insgesamt gibt es in Südtirol im April 2020 13.837 unselbstständig Beschäftigte weniger als 2019 – 81,2 % davon trägt die Gastronomie bei. In toto verzeichnet der Südtiroler Arbeitsmarkt ein Minus von 6,7 % Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Andreas Inama

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