HGV-Gadertal: Neue Lösungsansätze im lokalen Tourismus

Mehr Fahrradwege entlang der Passstraßen, Förderung des öffentlichen Verkehrsnetzes, Einführung eines Sommerskipasses und ein Kontrollsystem für die Vermietung von Zweitwohnungen: Der HGV-Gadertal plädiert beim Umgang mit Touristen für neue Lösungsansätze, nachdem sich in diesem Jahr Szenarien manifestiert haben, die man so in der Dolomiten-Region nicht kannte. Nach dem Lockdown durch die Corona-Pandemie und der darauf wiedererfolgten Öffnung von zahlreichen Gastronomiebetrieben musste man sich auch in den Bergen auf ein Konzept einigen, um Touristen nach Südtirol zu locken. Die Idee dahinter: Die Berge als sicheres Reiseziel anwerben.

Der Plan ging auf: Im August, besonders während der Ferragostowoche, erschien es, dass besonders der östliche Teil unseres Landes von Touristen, vorwiegend aus Italien, überrannt wurde. Tatsächlich zeigen die Zahlen, dass man sich gerade in den Dolomiten von der Krise relativ gut erholt hat. Jedoch lockte der Ruf in die Berge auch Besucher an, die das erste Mal einen Wanderurlaub in Angriff genommen haben. Und genau dort setzt das Problem laut HGV, vertreten in Person der lokalen Obfrau Marina Rubatscher Crazzolara an.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen in den Dolomiten

Zunächst manifestierte sich ein breiteres Verkehrsaufkommen als gewohnt. Die Gäste reisten vorwiegend mit dem Auto an, anstatt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Entsprechend klagen Anrainer über Lärmbelästigung und auch die Luft dürfte ihren Teil abbekommen haben. Als zweiter Punkt stellt sich laut HGV die Frage: Wie viele dieser breiten Menschenmasse hat tatsächlich in den Beherbergungsbetrieben genächtigt?

Eine Frage, die besonders im Gadertal eine gewisse Brisanz mit sich bringt. Im Tal befinden sich zahlreiche Zweitwohnungen, die im Besitz von nicht Ortsansässigen sind. Dieses Jahr zeigte sich vermehrt, dass diese Wohnungen an Touristen kurzzeitig vermietet wurden. Bei dieser Art der Vermietung, die zudem nicht rechtmäßig ist, gehen dem lokalen Tourismusverein Gelder in Form von Mitgliedsbeiträgen und Abgaben verloren, von denen diese Vereine abhängen, um das gegebene touristische Angebot bereitzustellen.

Ein weiterer Aspekt sind Campingurlauber, die sich vermehrt in die ladinischen Regionen des Landes aufgemacht haben. Nicht alle haben dabei darauf geachtet, in eigens dafür eingerichtete Zonen zu parken. Des Öfteren ließen sich Camper auf den Straßen und den Pässen blicken. Nicht nur ein Ärgernis für Ortsansässige, sondern auch eine Bürde für die Natur rund um die zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärte Region.

HGV-Gadertal: Das sind die neuen Lösungsansätze

Nun hat der HGV-Gadertal in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Obleuten der verschiedenen Gebiete einen Maßnahmenkatalog erstellt, der langfristige Lösungen bieten soll: Während sich der Bau von Fahrradwegen und die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel gerade bei den Dolomiten ganz oben auf der Agenda der Landesregierung steht, würde zum Beispiel ein allgemeines Verbot für Camper, sich in der Region abseits der eigens dafür vorgesehenen Plätze Abhilfe in Sachen Verkehr und Lärmbelästigung schaffen. Das Kontrollsystem für die Vermietung von Zweitwohnungen würde den lokalen Tourismus vereinen zugutekommen.

Als letzter Punkt steht auch eine Art Gadertaler Wanderknigge im Raum: Ein Benimmregelhandbuch für Gäste, die noch nicht so sehr mit dem Urlaub in den Bergen vertraut sind. Das Handbuch soll eine Art Anleitung zum Urlaub im Einklang mit der Natur sein. „Das würde auch dazu beitragen, dass wir uns über so manches seltsame Verhalten seitens naturferner Gäste nicht ärgern müssten“, so Rubatscher Crazzolara.

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Andreas Inama

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