ASTAT: Übersterblickeitsrate im April gestiegen

Eine der Fragen – und Behauptungen – die während des Lockdowns im Frühjahr ihre Runden durch den öffentlichen Diskurs gezogen hat, war: „Ist die Sterblichkeitsrate während der Covid-Notlage gestiegen?“ Des Öfteren wurde man mit Behauptungen konfrontiert, dass es demnach nicht mehr Tote als sonst geben würde. Und in der Tat: Laut ASTAT ist die Übersterblichkeitsrate im April gestiegen.

Es war angesichts einer so restriktiven Politik und den damit einhergehenden Einschränkungen der allgemeinen Freiheit eine berechtigte und logische Frage. Immerhin wollte die Bevölkerung wissen, ob sie zurecht zuhause sitzen müssen, während vor den eigenen Fenstern die Natur wieder aus dem Winterschlaf erwachte.

Nun hat das Landesinstitut für Statistik ASTAT die Zahlen zur Sterblichkeitsrate im April 2020 veröffentlicht und mit dem Durchschnittswert des Aprils in den Jahren 2015 bis 2019 veröffentlicht. Gemeinsam mit den Zahlen, die schon für März vorliegen, zeigen diese auf, dass das Coronavirus durchaus einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Sterblichkeitsrate genommen hat.

Trotz Ausgangssperre mehr Tote

Demnach wurden im April dieses Jahres 601 Todesfälle in Südtirol gemeldet. Dies sind 72,9 % mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015-2019 (348 Todesfälle im Schnitt). Die meisten Todesfälle gab es letztes Jahr, als 410 Menschen aus den Melderegistern wegen ihres Ablebens gestrichen wurden. Somit sind dieses Jahr 253 Menschen mehr gestorben als durchschnittlich in den vier Jahren zuvor. Zwei Drittel der Todesfälle können zudem auf das Coronavirus zurückgeführt werden. Im März lag die Übersterblichkeit bei 249 mehr Toten als im Schnitt. Davon entfielen nur knapp die Hälfte auf eine Infektion mit dem neuartigen Virus.

Bedenkt man zudem, dass viele Menschen zuhause eingesperrt waren und sich somit nicht alltäglichen Gefahren aussetzen konnte, sind diese Zahlen umso erstaunlicher. Es kann als Beleg gesehen werden, dass wir es mit Covid-19 wirklich nicht nur mit einer alltäglichen Grippe zu tun hatten, sondern mit einer gefährlichen Krankheit, die vielen Bevölkerungsschichten, besonders Senioren – zugesetzt hat.

Hier geht es zur ganzen Statistik.

Andreas Inama

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