Wirtschaftsprüfer: Ein Dokument für gezieltes Handeln

Der italienischen Wirtschaft droht aufgrund der Coronakrise eine Kettenreaktion an Schließungen, besonders von kleinen und mittleren Unternehmen. Um der Katastrophe Einhalt zu gebieten, haben der Consiglio Nazionale dei Commercialisti (CNDCEC) und die Fondazione Nazionale dei Commercialisti (FNC) das Dokument „Emergenza Covid-19 – progetto ‚Attività d’impresa‘“ veröffentlicht, das die diversen Unternehmen in Italien in Branchen-Kategorien zusammenfasst und eine Analyse der Wirtschaftslandschaft sowie die Risiken, die auf die Branche zukommen, darstellt. Der Grundtenor, der sich durch das ganze Dokument zieht: Es muss schnell gehandelt werden.

Jede Branche wird kurz mit den wichtigsten Daten vorgestellt: Anzahl der Unternehmen, die Gesellschaftsformen, Anzahl der Mitarbeiter und wo möglich, der Umsatz und der generierte Mehrwert. So hilft man Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern, sich einen Überblick zu verschaffen, um anschließend gezielt den eigenen Kunden bei der Bewältigung der Krise unter die Arme greifen zu können. Auf jede Kategorie kommen nach der Krise unterschiedliche Hindernisse zu, die mit verschiedenen Methoden angegangen werden müssen. Sie werden einzeln analysiert und gleichzeitig Vorschläge für eine den Branchen angepasste Gesetzgebung aufgelistet.

Zago: “Wir müssen sofort handeln”

„Wir müssen schnell handeln und den Unternehmen sofort helfen, bevor es für viele zu spät ist“, erklärt Claudio Zago, Präsident der Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Provinz Bozen. „Wir benötigen dafür aber eine genaue Bestandsaufnahme, um so gezielt eingreifen zu können und so wenig wie möglich Bürokratie vorzufinden. Außerdem benötigen wir Maßnahmen, die für Liquidität sorgen, Sicherheiten geben und Klarheit über alle steuerrelevanten Fristen schaffen. Diese Sicherheiten brauchen wir aber sofort und nicht kurz bevor diese Fristen anstehe.“

Das Dokument teilt die Branchen in vier Kategorien auf: Made in Italy, zu denen unter anderem auch die Landwirtschaft und Tourismus gehören; Service Economy mit Schwerpunkt Sanität; die Kategorie Economia del Mare und zuletzt Bauwesen und Umwelt.

So weist die umfangreichste Kategorie, Made in Italy, 620.000 Unternehmen mit rund vier Millionen Mitarbeitern und mit einem generierten Mehrwert von 261 Milliarden Euro. Die Sanität hingegen weist 346.000 Unternehmen mit fast einer Million besetzter Arbeitsplätze und einem Mehrwert von 98 Milliarden Euro.

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