Unibz: 3000 Schutzvisiere für Krankenhäuser und Seniorenheime

In Rekordzeit wurde daran getüftelt, nun konnten 3000 Schutzvisiere endlich die Werkstätten verlassen und dem Sanitätspersonal übergeben werden. Die Freie Universität Bozen – oder genauer gesagt ihre Fakultät für Design und Künste – haben die Schutzausrüstung dem Roten Kreuz übergeben, die es wiederum an Krankenhäuser und Seniorenheime verteilt hat. „Wie viele Institutionen und Betriebe haben wir uns zu Beginn der Coronapandemie Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Expertise zusammen mit der internationalen Designgemeinschaft für kreative Lösungsansätze einbringen könnten“, umreißt Prof. Nitzan Cohen das Engagement der Fakultät, der er als Dekan vorsteht.

Visiere nun homologiert

Schon im März kam die Idee auf, die dringend benötigten Visiere günstig und vor allem schnell zu entwerfen, um dem gebeutelten Sanitätssystem unter die Arme zu greifen. Gemeinsam mit Maker Space von NOI Techpark, einer Prototypenwerkstatt im Südtiroler Technologieviertel, wurden die Masken entworfen und Prototypen erstellt. Geholfen haben dabei unter anderem Ärzte mit Optimierungsvorschlägen und Vertreter der Fakultät für Naturwissenschaft und Technik, die dafür gesorgt haben, dass die Masken den Standarten entsprechen, um von der INAIL homologiert zu werden.

Innovativ und ökonomisch

Nun können die Visiere aus Polycarbonat offiziell verwendet werden. Sie bedecken das ganze Gesicht und liefern daher den nötigen Schutz, um in Bereichen mit hoher Infektionsgefahr sicherer zu arbeiten. Neben dem ausgeklügelten Design bestechen die Masken besonders durch ihre kostengünstige Herstellung. Die Materialkosten belaufen sich laut Unibz auf nur rund 80 Cent das Stück. „Auf die Fertigung der Schutzschilder für die Landeskrankenhäuser und Seniorenheime sind wir besonders stolz, da wir im Eiltempo ein einfaches, günstiges und absolut innovatives Produkt durch alle Zertifizierungsinstanzen gebracht haben und nun allen, die es dringend benötigen, zum reinen Selbstkostenpreis zur Verfügung stellen können“, betont Günther Mathà, Universitätsdirektor der Freien Universität Bozen.

Die Alma Mater hat sich in der Zeit der akuten Notsituation mehrmals als besonders hilfreiche Institution hervorgetan: Bereits im März hat die man dem Roten und Weißen Kreuz sowie dem Krankenhaus Bozen 42.500 Einweg-Handschuhe, 350 Einweg-Labormäntel und 1500 Mundschutzmasken FFP2 zur Verfügung gestellt. Das Material stammt aus den Vorräten der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und erfolgte auf Anfrage der Organisationen.

Andreas Inama

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