Equal Pay Day: una favola raccontata dalla nostra collaboratrice Ursula Mayrl
Wie zaubert man „Equal Pay“ oder die Geschichte mit der verflixten Schere. Ein Ausflug ins Märchenland am Equal Pay Day
Märchen gibt’s ja viele. Ihnen gemeinsam ist ein Zwist zwischen Gut und Böse, eine bestimmte Zahlensymbolik, wundersame Dinge passieren, und am Ende sollte natürlich eines nicht fehlen: das Happy End. Während etwa die „scharfe Schere“ in Ludwig Bechsteins gleichnamigen Märchen am Ende zum heldenhaften Instrument wird, mit dem man dem hinterlistigen Teufel den Schwanz abtrennt, ist die (Lohn)Schere in unserer Geschichte rund um „Equal Pay“ geradezu DER verflixte Bösewicht - der in dieser Geschichte aber am Ende besiegt wird. Ein frommer (Märchen)wunsch oder höchste Zeit für diesen Plot-Point? Schauen wir uns die Geschichte mal an… und beginnen am besten gleich beim Happy End…
… nachdem die verflixte Lohnschere also eine gefühlte Ewigkeit lang ihr Unwesen trieb und die Gehälter der Frauen
aufgrund von wertvoller aber finanziell nicht wertgeschätzter Carearbeit, Teilzeitfallen, häufigeren Arbeitsunterbrechungen aufgrund der Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, weiblicher Unterrepräsentation in Führungspositionen, überproportionaler weiblicher Vertretung in Berufen mit geringen Verdienst-, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten wie dem Pflegebereich, dem Betreuungs- und Bildungsbereich, geschlechtsstereotypischer Unterbewertung von frauentypischen Berufen und zahlreichen weiteren Gründen zu unschönen Scherenschnitten deformiert hatte, hat man nach heldenhaftem Einsatz ihr weitaufgerissenes Mundwerk geschlossen und alle lebten (finanziell) gleichberechtigt und gleichgestellt bis an ihr Lebensende.
Naja – schön und gut, aber zugegebenermaßen interessiert uns doch viel eher, wer die Heldin/der Held der Geschichte ist und wie der Lohnschere hierzulande das Handwerk gelegt wurde.
Also zurück zur Geschichte:
Nach unzähligen Sensibilisierungsaktionen und dem eindringlichen Aufschrei der Frauen „Equal Pay! Was sonst?“ – und damit meinten sie natürlich „gleiche Arbeit, gleicher Lohn“ - , kam die gute Fee daher. Und sie hatte einen ziemlich cleveren Plan, den Gleichstellungsaktionsplan, den sie Aequitas nannte. Und darin hielt sie unter anderem ihre Zauberformeln in Sachen Arbeit, Beschäftigung und Wirtschaft bereit, die die Lohnschere folgendermaßen vernichteten:
- Ungleichheiten im Bereich der Beschäftigung, insbesondere bei der Entlohnung werden beseitigt und ausgewogene berufliche Entwicklungs- und Karrierechancen für Frauen und Männer sichergestellt.
- Vereinbarung von Arbeit, gesellschaftlichem Leben und Privatsphäre werden durch eine qualitativ hochwertige, leistbare und für alle offenstehende Betreuung von Kindern ermöglicht und mit flexiblen Arbeitsmodellen die Möglichkeit geschaffen, Familienmitglieder zu pflegen.
- Gleichberechtigte Bedingungen im Zugang zum Arbeitsmarkt und am Arbeitsplatz und gezielte Förderung von Frauen in Führungspositionen und als Unternehmerinnen werden garantiert (aus dem Gleichstellungsaktionsplan AEQUITAS).
Frauen, Männer, Arbeitgebende, die Gesellschaft … alle fanden den Plan perfekt. Alle agierten, wirkten und lebten danach und wie von Zauberhand war die Lohnschere eliminiert und endlich konnte „Equal Pay“ einziehen.
Nun aber zurück in die Realität und hier kommt auch schon die ernüchternde Moral von der Geschicht: Equal Pay? So weit sind wir leider noch nicht! Nach wie vor gibt es in der Privatwirtschaft ein dickes Minus in der Entlohnung von Frauen im Vergleich zu Männern bei gleichem Job und gleichem Einsatz - aber immerhin: Die Fee, der Plan, … lassen hoffen, dass wir die Geschichte um die Lohnschere irgendwann mit „es war einmal“ beginnen können. Bis dahin üben wir uns weiterhin im Zaubern, also: Equal Pay – hex, hex!
Un'informazione, non una favola: sul tavolo media della bibliotea civica sono a disposizione libri sul tema "Equal Pay" da adesso fino al 30 aprile 2025.